„Assad must first step down“ (?)

The syrian foreign opposition declares Assads departure as a precondition for any dialogue with the syrian government. This attitude of self-imposed negotiative inflexibility is rooted in the fact that very early on in the current syrian conflict major western governments and almost all arab leaders took the uncompromising position that Assad MUST go. This again gave the disunited and unorganized rebel factions inside Syria the wrong or at least premature impression that the libyan scenario would be repeated with NATOs high tech airforce destroying Syrias military and governmental infrastructure and making it easy for rag-tag militias to „liberate“ cities.
After all, why seek a dialogue with Assad when he was supposed to be dragged out of a hole (like Saddam) or a drainage pipe (like Ghaddafi) and lynched, they thought.

The fact that after two years Assad is still alive and in power is evidence that a major part of the syrian society is behind him or at least prefers him to the rebels. Attemps to explain Assads survival by referring to Russian and Iranian help are not convincing. If a) Syrias majority is against Assad and b) the rebels control vast swathes of syrian territory, and c) given that the rebels are supplied with both foreign fighters and weapons from four borders (Jordan, Turkey, Iraq and Lebanon), there is no way the syrian arab army (SAA) could have not collapsed only because of getting weapons supplies from Iran and Russia. As a matter of fact it is hard to believe that either of these Assad supporters could have managed to supply real heavy weapons (helicopters, fighter jets or even significant number of tanks). If (a) and (b) were true as the syrian opposition and its international backers (and financiers) regularly claim, then at least a million syrian Sunnis must be armed and highly motivated to fight the regime. After all, how often does it happen that both, the rich arab monarchies and the US and the EU support someone?What is really happening, despite the syrian oppositions supporters denying it, is that the SAA is not disintegrating and collapsing. There are no mass defections. Explaining the lack of high profile and mass defections with the often repeated claim that the regime is closely observing (Sunni) officers is ridiculous. On the one hand some experts claim that Assad has only 100.000 soldiers (of which only 50.000 are considered loyal and reliable) and on the other hand these same 50.000 are spending their strained ressources and man power to stop  the other demoralized or otherwise „shaky“ 50.000 from deserting? And yet, the 50.000 are fighting on several fronts across the country against hundreds of FSA „battalions“ that are allegedly embedded in local (Sunni) populations who love them and hate the regime? This is highly unlikely nonsense.

But let´s return to the american, european and gulf-arab calls for Assad to go or to be removed forcefully. Why should Assad do this? What, if really a substantial portion of syrian people either actively want him to stay or as mentioned above consider him the lesser plague than the rebels? One can argue whether Assad has „lost legitimacy“ as european and american politicians repeatedly assert, but in how far have the various previously unknown and foreign based syrian opposition „leaders“ and „interim presidents“ ANY legitimacy at all?
On which basis are Moaz al Khatib or Ghassan Hitto more representative of the syrian people than Assad? Assad may have not won a single democratic election, but have the mentioned gentlemen taken part in any regular elections and received peoples majority vote?

If the western nations are serious regarding a future democratic Syria then noone – including Assad – should be excluded in advance. If they and the arab leaders who themselves were never elected are so sure that the vast majority of Syrians hate and despise Assad and prefer Salafists or the Muslim Brotherhood or any other faction then they should not insist on Assad stepping down prior to any talks.
They could stop arming and uncritically supporting the rebels and pressure them to enter into a truce with the government. Russia, China and even Iran would put pressure on Assads government to observe the truce as well. Then elections should be held under the supervision of international observers within 3-6 months.

Warum Frankreich und GB die syrische Rebellen noch mehr bewaffnen wollen

Frankreich und England wollen – notfalls unter Umgehung des Waffenembargos der EU – die syrischen Rebellen bewaffnen.
Es fragt sich nur warum. Welche zwingenden Gründe lösen bei diesen beiden europäischen Ländern einen Drang nach weiterer Bewaffnung der Rebellen aus? Steht Syrien mit einem dieser Länder im Krieg? Und welche weiteren Schwerverbrechen müssen die Rebellen noch begehen, damit sie sich für die Titulierung „Terroristen“ qualifizieren?

Diese Absichtserklärung der beiden europäischen Länder täuscht und verharmlost den Istzustand, indem sie den Anschein erweckt, die Rebellen besässen keine Waffen. Angesichts Hunderter gesprengter syrischer Armeepanzer und Dutzender abgeschossener Hubschrauber und Kampfflugzeuge, begleitet von täglichen Youtube Videos, auf denen die Rebellen mit schweren MGs, Mörsern, Raketenwerfern, MANPADs und inzwischen auch Panzern posieren ist es grotesk zu beahupten, man möchte die „Opposition“ in die Lage versetzen sich zu verteidigen. Wie soll denn das Trugbild einer angeblich kaum bewaffneten und sich lediglich verteidigenden Opposition zu der Behauptung passen, dass selbige die angeblich schwer bewaffnete reguläre Armee des Landes aus 60% des Staatsgebiets vertrieben hat?

Die Wahrheit hinter der nahezu enthusiastischen britisch-französischen Bewaffnungslust der Rebellen kann man nur ahnen. Es wird wahrscheinlich mehr als nur eine Motivation geben. Folgendes ist denkbar:
– Beide Länder, speziell Frankreich, wollen die mehrheitlich der Unterschicht zugehörigen, teilweise fundamentalistisch veranlagten moslemischen Minderheiten durch Parteinahme für die angeblich gute, unterdrückte Seite im syrischen Konflikt besänftigen und „ruhig stellen“
– Im gleichen Zusammenhang sollen sich die radikalsten britischen und französischen Moslems durch den Versuch nach Syrien zu gelangen „outen“ und dort „optimalerweise“ den Jihad-Tod sterben, aber bloss nicht kriegserprobt zurückkommen und „Stunk“ machen
– Beiden Ländern sind wahrscheinlich von Saudi Arabien, Katar und eventuell anderen reichen Golfmonarchien signifikante wirtschaftliche Verträge in Aussicht gestellt worden. Das kann auch bilateral sein, z.B. in Form konkreter Zusagen zum Kauf von Waffen

Assad und die Palästinenser

Palästinenser sollten die letzten sein, die auf Assad schimpfen. Die Wurzel aller Probleme Assads und Syriens ist die ungebrochene Solidarität mit den (sunnitischen) Palästinensern. Die „sunnitischen“ Staaten Jordanien und Ägypten schlossen Frieden mit Israel und haben ihre Ruhe, während der angeblich ach so sunnitenfeindliche Staat des Alawiten Assad weiterhin auf die Rückgabe der Golanhöhen pocht und keinen Friedensvertrag mit Israel eingeht. Würde Assad heute mit Israel Frieden schliessen, würden die Sanktionen in Kürze fallen, und die Bewaffnung und die Hofierung der Rebellen durch Israels westliche Unterstützer aufhören. Die USA würden Saudi Arabien und Katar zurückpfeiffen. Assad würde Gelder und Hilfen für den Wiederaufbau bekommen.

Assads Syrien, das ein relativ armes Drittweltland und keine von Gastarbeitern und Einwanderern aufrecht erhaltene, von den USA geschützte Petrodollarmonarchie ist beherbergt seit Jahrzehnten Hunderttausende Palästinenser. Selbst die untreue Hamas ist friedlich gegangen und wurde nicht wie die PLO in Jordanien anno 1970 (Schwarzer September) mit Tausenden Toten aus dem Land gejagt.

Die Palästinapolitik der Assads ist der beste Beleg, dass das Baathregime in Syrien durchaus säkular veranlagt ist und nicht religiös motiviert. Würde man die mehrheitlich sunnitischen Rebellen ihrer sunnitischen Glaubensrichtung wegen bekämpfen, würde es keinen Sinn machen, seit Jahrzehnten Partei für die Sunniten Palästinas zu ergreifen. Ausserdem würde sich unter solchen Umständen keine syrische Armee aufrecht erhalten, die mehrheitlich aus Sunniten besteht.

Der Fleischwolf

Was macht man mit unterbeschäftigten islamistischen Milizionären? Man schickt sie auf immer weitere Missionen.

In September 2011 sah ich bei einer Reportage über eine siegreiche Schlacht libyscher Rebellen gegen Gaddafis Truppen auf der Rückseite des Khakihemdes eines der Kämpfer die handgeschriebene Ankündigung: „Syria, we are coming“. Libyen war noch gar nicht „befreit“, Gaddafi noch nicht verstümmelt, und schon verkündete „man“ das nächste Betätigungsfeld: Syrien.

Zehntausende in aller Regel wenig gebildete und aus der Unterschicht stammende, teilweise bereits radikalislamisierte, teilweise für radikale Ideen und Verschwörungstheorien empfängliche Männer wurden massiv mit saudischen und katarischen Geldern und Waffen versorgt, um Gaddafi zu stürzen. Nachdem Natos Bombenkampagne den Hauptanteil am Sieg dieser Rebellen gesichert hatte konnte das neue, „befreite“ Libyen sich nicht leisten, dass Heerscharen bewaffneter und selbstbewusster Milizionäre ohne Disziplin und zentrale Kommandostrukturen, und vor allem ohne Gewaltausübungshemmungen im Land herumlaufen und die neue vom Westen installierte und hofierte Regierung in Bedrängnis bringen.
Ergo mussten diese Kräfte beschäftigt und ihre Waffen und Munition verbraucht und verschlissen werden. Als Motivation musste man Panarabismus mit sunnitischem Brüderlichkeitsbewusstsein in Verbindung bringen. Also erfand und nährte man die Mär vom bösen alawitischem „Minderheitsdiktator“, der die Mehrheit der guten Sunniten-Muslime aus religiösen Gründen bekämpfe. Beharrlich wurde in den Massenmedien, speziell den vielgesehenen Satellitensendern der arabischen Welt immer wieder das Märchen wiederholt, in Syrien wäre die Mehrheit der Sunniten in wichtigen Regierungsämtern sowie in den Streitkräften und den Sicherheitsdiensten quasi nicht präsent.
(Siehe hier starke Anhaltspunkte für das Gegenteil: https://radioyaran.wordpress.com/2012/12/23/desertieren-sunniten-der-regierung-und-armee-assads/)
Die Idee hinter diesem Lügenkonstrukt war, antischiitische Gefühle speziell bei der weniger gebildeten und oft arbeitslosen sunnitischen Landbevölkerung anzustacheln und das falsche Unrechtsempfinden zu generieren, das auf eine angebliche systematische Unterdrückung der sunnitischen „Brüder“ in Syrien basieren würde.

In der Folge strömten und strömen Tausende salafistisch- oder sonstwie „radikalsunnitisch“ geprägte Jihadisten aus Ländern wie Tschetschenien, Libyen, Saudi Arabien, Irak, Libanon, Jordanien…nach Syrien um am „Jihad“ gegen das „ungläubige“ Regime Assads teilzunehmen.

Für die die Rebellen euphorisch mit „Ideologie“, Geld, Logistik und Waffen unterstützenden Golfmonarchien Saudi Arabien, Katar oder auch Kuwait hat die Heimsuchung Syriens durch die jihadistische Internationale neben der Schwächung des schiitischen Erzfeindes Iran im Fernkrieg einen weiteren Vorteil: Man hat die eigenen „Wahnsinnigen“ von der korrupten eigenen Herrschaft abgelenkt. Die Jihadisten werden am Ende Assad womöglich stürzen, werden aber auch Zehntausende ihrer erfahrensten Kämpfer verlieren. Sollte nach dem regime change in Syrien noch genügend potentielle Jihadenergie vorhanden sein, lässt sich leicht der Bedarf nach Befreiung der sunnitischen Brüder in Libanon, welche angeblich unter der Hisbollah leiden herbeiphantasieren. Alternativ könnte man sich auch gen Südwesten wenden und die wohl ebenso als „häretisch“ oder „gottlos“ zu deklarierende Regierung des Schiiten Al-Maliki beseitigen wollen. Schon heute nennen syrische Rebellen getötete Regimesoldaten öfters „Majjous“, eine abfällige Bezeichung für die (vorislamischen) Iraner.

Syrien heute, sowie Libanon und/oder Irak morgen werden also den Fleischwolf zu Gast haben, in dem nicht-sunnitische Milizen/Regierungen und salafistische Kämpfer sich gegenseitig aufreiben.

The syrian rebels and the unending „exceptions“

The US, Britain and some other western nations are considering to increase their help to the syrian rebels. While so far mainly Qatar and Saudi Arabia have funded and armed the rebels, while Turkey, Jordan and lebanese elements provided the logistics and managed the weapons smuggling, Nato countries are thinking about involving themselves more intensively and directly in regime change efforts.

This is in that much puzzling as the rebels have committed a wide array of major crimes which they not even bothered to try to hide. Instead many attrocities such as kidnapping, torturing, executing/beheading pro-regime or otherwise opponent civilians (including palestinian refugees, old men, TV anchor men, journalists, movie actors, lawyers, teachers, athletes, doctors, pensioned army personel) in addition to frequent executing of military prisoners have been proudly announced, some times uploaded as gruesome video clips on Youtube.

One recent example is the hanging of pro-regime Palestinians in the Yarmouk refugee camp:
http://www.youtube.com/watch?v=wzpLl58aNxw

In view of the mounting crimes or at least dubious actions of the rebels,  some months ago their western backers decided to create the „Free Syrian Army“s „bad bank“, the Al-Nusra Front. So, whenver any ugly attrocities such as beheadings or suicide bombs in populated areas happen, not to mention the blasting and burning of religious sites of minorities the rebels are excused: It was Al-Nusra we are told. No matter that other groups like the Ahrar al Sham or the Liwa Tauheed have not very similar if not identic views as the Al-Nusra. We are supposed that the radical Salafists/Jihadists constitute only a minority within the FSA. When numbers are given about the Al-Nusra one reads no more than 3000 to 10000, but then one has to wonder how this militia has such omnipresence in this conflict: They are in Damascus suburbs, they take over the Yarmouk camp, they fight in Idlib, Homs, Hama and Aleppo, not only the cities but also the country sides and now they captured Raqqa, not to mention that they control many border crossings and are also active in Deir al Zour. All this with only 10000 men? Very unlikely.

Another example of the rebels brazenness which reflects their self-confidence due to the Wests almost total ignorance of their mischiefs is the hostage taking of UN peacekeepers in the Golan heights. While the rebels after 2 days still refuse to release the blue helmets UK foreign secretary is continuing to blame the Assad government one-sidedly and reiterates the need to widen the support for the rebels.

We are told that the rebels need armored vehicles to protect them, as though the rebels would abstain from using those vehicles for offensive military missions. The rebels are also supposed to get night vision goggles, but for what? Does Mr. Hague really think that rebels would not use those devices to attack army positions at night?

A tiny portion of the rebel crimes (see the links in this article https://radioyaran.wordpress.com/2012/12/21/besorgniserregend-toleranter-umgang-mit-syrischen-rebellen/)
if committed by Hamas or Hizbullah would be enough to align all western politicians along with the western press to denounce terrorism and crimes against humanity using phrases like „Hamas/Hizbullah exposed their criminal, evil nature…“