Schmutzige Rolle der Medien im Syrienkrieg

Die negative Rolle der Medien in der Radikalisierung speziell des syrischen Konflikts kann man gar nicht übertreiben.

Nicht nur die IS sondern viele ideologisch leicht abweichende Gruppierungen innerhalb der syrischen Rebellenlandschaft bekamen und bekommen immensen Zulauf von inner- und aussersyrischen Extremisten, weil die Medien systematisch und gezielt den Konflikt in Syrien verzerrt und einseitig darstellen.

Dem Leser/Zuschauer/Zuhörer wurde suggeriert, die syrische Regierung und Armee sei eine „Alawiten only“-Veranstaltung und von Hass auf die sunnitische Mehrheit des Landes getrieben.
Assad sei einfach ein blutrünstiger Diktator, der nicht den geringsten Dissens dulde und das Land bewusst in Schutt und Asche lege und das Volk „massakriere“, nur weil letzteres Bisschen Reformen, Demokratie und Freiheiten wollte.
Das arme geknechtete Volk habe dann nach „Monaten“ geduldigen Ausharrens und Erleidens vieler Opfer schlussendlich zu Waffen gegriffen und sich gewehrt.

Verschwiegen wurde
– dass 60% der syrischen Streitkräfte und Milizen Sunniten sind (inklusive Generalität und Piloten)
– dass viele Schlüsselministerien (u.a. das Verteidigungsministerium, das Aussenministerium) mit Sunniten besetzt sind
– dass wesentliche Teile der Familie Assad (u.a. seine Ehefrau) Sunniten sind
– dass Assad zwar viele Gegner hat aber weite Teile grösserer sunnitischer Städte (wie Damaskus und Aleppo) mit ihm sympathisieren

Auch Ausdrücke wie „Assadarmee“ oder „Assadkämpfer“ sind tendenziös. Würde jemand von der Obamaarmee oder den Netanjahukämpfern sprechen?

2 Gedanken zu “Schmutzige Rolle der Medien im Syrienkrieg

  1. Ganz richtig! Das verantwortungslose abschreiben europäischer Medien von zweifelhaften und oft sektiererischen arabischen Quellen, hast dazu geführt dass ein verirrter sunnitischer Jugendlicher heuzutage zu keiner anderen Schlussfolgerung kommen kann als „Oh ich muss meinen sunnitischen Brüdern zu Hilfe eilen“. Schliesslich bestätigten europäische Medien ja was er/sie auf arabischen Sendern hört.

    Auch die Verklärung von mördernden Jihadisten als Aktivisten und Menschenrechtlern (Ja aufeinmal war jeder in Syrien ein Menschenrechtler – wie verdient man sich eigentlich diesen Titel?) führte zur idealisierung der Jihadisten. Aufeinmal dachten Mädchen und Jungen sie müssten nach Syrien um den Menschen dort zu helfen. Obwohl genau das die Rebellen gar nicht im Sinn haben, wenn sie sich zwischen der Zivilbevölkerung verstecken oder aus Wohnhäusern heraus schiessen. Die neuen Rekruten aus dem Westen dürfen entweder mit einen Spregstoffgürtel sich und andere (oftmals genau so sunnit wie der Rekrut in die Luft sprengen) oder wenn sie weiblich sind dürfen sie einen verrohten Halbsabschneider und Jihadisten „heiraten“.

    Ja die lieben Journalisten die Jahrelang und immernoch die Rebellen verklären haben eine Verantwortung daran wenn Junge verwirrte Menschen denken sie müssten den armen Aktivisten in Syrien helfen und dann in die Fänge von kranken Sadisten landen die Ihnen nur die Wahl zwischen Selbstmord (Männer) und „Heirat“ (Frauen) lassen.

    Wo die Medien auch Verantwortung haben:
    Warum wurde das brutale massakrieren von Schiiten, die ethnische Säuberung von 1700 Schiiten nach Einnahme von Tikrit durch IS nur in einem Nebensatz geschrieben, während ganze Artikel im Voraus zu der Rückeroberung von Tikrit über Racheakte von Schiiten spekuliert haben, und als diese dann gar nicht passierten, gab es wieder etliche Artikel dass die Schiitischen Milizen hier und da mal ein Haus in Tikrit geplündert hätten. Mein Gott, kann man soviele Artikeln über Spekulationen rechtfertigen wenn 1700 tote unbewaffnete Schiiten an einem Tag nur für einen Nebensatz reichen?

    Ich will sowieso wissen wo Schiiten nach einer Eroberung schon mal massenweise Menschen aus den Häusern gezogen haben und enthauptet haben, wie IS jetzt dass im Palmyra macht, genauso wie in Mossul und Tikrit auch.

    Kurzer Abstecher zum Yemen, dort haben schiitische Houthis sogut wie das ganze Land erobert, gab es schon mal einen Bericht ein Video dass ein Mensch enthauptet wurde? IS nimmt nur eine Stadt ein und es werden hunderte, tausende massakriert.
    Die Houthis sind keine Terrorgruppe, sie sind ein Drittel der Bevölkerung Yemens. Die Houthis sind auch nicht sektiererisch (wie die Saudische Politik) sie kooperieren sogar mit sunnitischen Loyalisten von Saleh.
    Saleh ist zugegeben ein ex Dikatator, aber der neue „Präsident“ Yemens, wurde auch nur von Saudi Arabien auserwählt, und gewann mit 100% der Stimmen (kein Grund für Zweifel für Journalisten die sich lustig machen wenn Assad mit 80% gewinnt). Was haben die Houthis, die eigentlich die einzige Macht waren die gegen Yemens mächtige Al Qaida (AQAP) gekämpft hat, so schlimmes gemacht, dass jetzt ein Drittel Yemens als Vogelfrei erklärt wurde? Aber interessanterweise interessieren sich die Medien ja kaum für Yemen, im Gegensatz zu den Anfängen von Syrien.

    Haben die Medien schon mal erwähnt, dass Saudi Arabien ein Drittel Yemens den Krieg erklärt hat? Statt dessen wird über die Einmischung Irans spekuliert, während Saudi Arabien aktiv den Yemen bombardiert und dabei in kuerzester Zeit mehr Zivilisten( Frauen und Kinder) getötet hat als Assads Fassbomben.

  2. Well spoken!
    The common media-outlets seem to have no interest in biased information.
    They spare the cruel atrocities of IS or JAN, but condemn the gouvernance of an elected ruler.

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